(Meine) Wohlfühlroutine

Im heutigen Beitrag möchte ich Dir Anregungen geben, wie Du Dir auf lange Sicht zu mehr Wohlbefinden verhelfen kannst. Vielleicht hast du schon mal von Morgen- oder Abendroutine gehört oder auch von Self-Care-Routine. Hinter all diesen Begriffen steckt die gleiche Idee: Du gewöhnst Dir gewisse Rituale bzw. Verhalten an, um Dein Leben nachhaltig angenehmer und stressfreier zu gestalten.

Wie diese Routine aussieht, ist sehr individuell. Die eine Person braucht eher eine feste Morgenroutine, eine andere Person eine für abends und welche Elemente diese Routinen beinhalten ist dann auch wieder abhängig von den persönlichen Vorlieben.

Ich persönlich habe eine „Ganztages-Wohlfühlroutine“, die ich gerne als Anregung mit Dir teile. Vielleicht fühlst Du Dich dadurch inspiriert, eine eigene für Dich zu entwickeln.

Wichtig: Du musst nicht von heute auf morgen einen genauen Plan haben. Lasse Dir Zeit herauszufinden, was Dir guttut und stressfrei für Dich in deinen Alltag zu integrieren ist.

Morgens:

  • Kein Snooze

Ich weiß, ich weiß; hier scheint es zwei Lager zu geben: Entweder man gehört zur Snooze-Fraktion oder nicht. Ich gehöre nicht dazu. Immer wieder erscheinen neue Studien dazu, dass man durch die Nutzung der Schlummertaste seiner Gesundheit mehr schadet statt hilft. Der schnelle Wechsel zwischen Schlaf- und Wachsein bringe laut verschiedenen Schlafforschern den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander. Unser Gehirn wisse irgendwann auch nicht mehr, ob es beim Klingeln nun wach oder müde sein soll. Als Folge kommen wir noch schlechter aus dem Bett.

Für mich selbst funktioniert es jedenfalls am besten, wenn ich direkt mit dem ersten Klingeln aufstehe. Meistens bin ich sogar vor dem Weckerklingeln wach und stehe dann auch schon früher auf.

  • Strecken und Recken

Nach dem Weckerklingeln folgt auch schon gleich Punkt 2 meiner Morgenroutine: Recken und Strecken! Damit beginne ich schon im Bett, indem ich mich einmal kräftig von Kopf bis Fuß strecke, um fit in den Tag zu starten. Nach dem Aufstehen geht es dann weiter mit ein paar Dehnübungen, am besten bei frischer Luft vor dem geöffneten Fenster.

Viele bauen hier ein kleines Morgen-Yoga ein. Das muss nicht lange sein, ein paar Minuten reichen (die hast Du Dir eh schon gespart, wenn Du nicht mehr die Snooze-Taste drückst).

  • Lüften

Über Nacht wird es im Schlafzimmer und auch im Rest der Wohnung schnell stickig. Das merken wir allerdings oft gar nicht, bis wir von draußen herein kommen. Daher: Morgens gut durchlüften, um nicht nur die Wohnung, sondern vor allem unseren Körper mit frischem Sauerstoff und neuer Energie zu versorgen. Dies kann zudem gegen Müdigkeit und Kopfschmerzen helfen.

  • Frühstück

Jeder hat sicherlich schon die alte Weisheit gehört, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages sei. Nun, woran genau das jetzt gemessen wird, kann ich nicht sagen. Unstrittig ist jedoch, dass ein gesundes Frühstück Dich mit Energie für den Tag versorgt.  Eine 2019 durchgeführte Studie legt außerdem nahe, dass der Verzicht auf ein gesundes Frühstück zu Herzproblemen führen kann.

Abgesehen von den körperlichen Vorteilen nutze ich das Frühstück für eine kleine Auszeit für mich. Dabei ist es mir wichtig, bewusst zu essen. Also nicht einfach das Müsli rein schaufeln, während man nebenbei seine Emails checkt, sondern bewusst darauf achten, was und wie man isst und sich dafür auch (Aus-)Zeit nehmen.

  • Spaziergang/Gassi gehen

Mir hilft es, morgens schon in Bewegung zu kommen. Als Hundebesitzerin kann ich dafür die schnelle Gassirunde vor der Arbeit nutzen. Aber auch Nicht-Hundebesitzer können einen kurzen Spaziergang in den Alltag einbauen: Das Kind zu Fuß in den Kindergarten/Schule bringen, zum Bäcker laufen, zur Arbeit laufen/mit dem Rad fahren… Schau einfach mal, was für Dich in Frage kommt.

Über den Tag verteilt:

  • Bewegungspausen machen

In meinem Job sitze ich viel, was sich schnell abends im Rücken/Nacken bemerkbar machen kann. Daher achte ich seit einiger Zeit darauf, zwischendurch immer mal wieder Pausen einzubauen, in welchen ich mich bewege: In der Mittagspause mal um den Block laufen, Nackenübungen am Schreibtisch, die Treppe statt des Aufzugs nehmen… Wenn Du Deinen Arbeitsplatz bzw. Ablauf mal genauer betrachtest, fallen Dir bestimmt Möglichkeiten ein, etwas Bewegung einzubauen.

  • Bewegung nach der Arbeit

Und wieder Bewegung… und in meinem Fall wieder Bewegung an der frischen Luft. Da ich mit den Öffentlichen zur Arbeit fahre nutze ich hierbei schon den Weg zur Haltestelle. Nicht nur die Bewegung an sich tut gut, sondern das Laufen hilft mir dabei, nach der Arbeit „runter zu kommen“ und die Arbeit auch auf der Arbeit zu lassen.

  • To-Dos abarbeiten

Ich bin ein recht strukturierter Mensch und etwas, das mir sehr hilft, sind To-Do-Listen. So habe ich immer einen Überblick, was ich heute erledigen muss. Zusätzlich priorisiere ich meine Aufgaben und beginne mit der unangenehmsten Aufgabe. Denn für Dinge, die wir nicht machen möchten, benötigen wir vergleichsweise mehr Energie als für diejenigen, die wir gerne machen. Und ganz ehrlich: Wenn man abends nur noch wenig Energie hat, bleiben die ungeliebten Dinge auch eher liegen als die guten oder neutral behafteten.

Abgesehen davon liebe ich das Gefühl, erledigte Aufgaben durchzustreichen. Man bekommt zudem ein besseres Gefühl dafür, was man schon geschafft hat, anstatt nur daran zu denken, was man noch machen muss.

  • Kalender führen/Termine aufschreiben

Dieser Punkt dient wieder meinem persönlichem Strukturbedürfnis. Ich neige dazu, Termine zu vergessen, wenn ich sie mir nicht direkt aufschreibe. Außerdem komme ich schnell durcheinander, wenn ich verschiedene Kalender nutze. Für ganz wichtige Termine /To-Dos nutze ich zusätzlich Post-Ist, welche ich mir an meinen Computerbildschirm klebe.

  • Me-Time

Oooh einer meiner Lieblingspunkte: Zeit nur für mich! Natürlich genieße auch ich die gemeinsame Zeit mit lieben Menschen. Aber über den Tag verteilt prasseln so viele Informationen auf unser Gehirn ein, dass es auch eine „Me-Time“ als Ausgleich braucht. Ich nutze dafür am liebsten die Abendstunden. Das Handy wird ab einer bestimmten Uhrzeit sowieso ausgeschaltet, damit niemand mehr stören kann. Diese kleine Auszeit für Dich kannst Du nach Deinen eigenen Vorlieben gestalten: Ein Buch lesen, lecker essen, Meditieren, Sport machen, Faulenzen,…

  • Ausreichend trinken

Ich denke, der Punkt erklärt sich eigentlich von selbst. Jeder Mensch sollte über den Tag verteilt ausreichend Wasser trinken. Dadurch helfen wir unserem Körper, sind leistungsfähiger und beugen Kopfschmerzen oder anderen gesundheitlichen Problemen vor. Am besten schon morgens beim Frühstück ein großes Glas Wasser trinken (Ja, auch zusätzlich zum Kaffee).

Abends:

  • To-Do Liste für nächsten Tag

Meine To-Do-Liste habe ich ja bereits erwähnt. Abends schreibe ich mir die To-Dos für den nächsten Tag auf. Das hilft mir, mich mental auf den nächsten Tag vorzubereiten und nimmt mir morgens den Stress den Tag zu planen.

  • Kurz Aufräumen

Hiermit meine ich nicht, abends noch die Bude zu putzen, sondern eine Grundordnung zu halten. Dafür stelle ich mir einen Timer auf 10 Minuten und nutze diese, um grob aufzuräumen/sauber zu machen. Für mich hat dies verschiedene Vorteile:

  • Ich empfinde es als angenehmer immer ein bisschen zu machen, als dann mega viel auf einmal aufräumen/putzen zu müssen
    • Eine ordentliche Wohnung trägt erheblich zu meinem eigenen Wohlbefinden bei
    • Es dient mir als eine Art mentaler Tagesabschluss

Es gibt auch die alte Weisheit „So wie es im Haus aussieht, sieht es auch im Kopf aus. Und in meinem beruflichen Alltag habe ich oft feststellen können, dass diese Weisheit zutrifft.

  • Handy aus/lautlos

Wie bereits erwähnt, stelle ich ab einer festen Uhrzeit mein Handy in den „Nicht-Stören-Modus“. Alles was danach an Nachrichten oder Anrufen herein kommt, kann getrost bis morgen warten. Und das gilt für privates und für berufliches! Natürlich ist es etwas anderes, wenn man Rufbereitschaft hat. Für alles andere gilt: Feierabend ist Feierabend. Das hilft mir gut, abends abzuschalten und letztlich auch das Einschlafen zu verbessern.

  • Glückstagebuch

Etwas Schönes, das ich für mich entdeckt habe ist das Führen eines Glückstagebuchs. Jeden Abend schreibe ich mir in mein Bullet-Journal (sowas wie ein kreativer Kalender), was an diesem Tag gut geklappt hat bzw. mir Freude bereitete. Das hilft, sich nicht nur an den negativen Aspekten eines Tages festzuhängen, sondern den Fokus mehr auf das Positive im Alltag zu lenken. Das muss nichts Großes sein, es geht mehr um die kleinen guten Dinge im Alltag: Ein Treffen oder Telefonat mit einem lieben Menschen, ein Kompliment, gutes Essen…

Am Ende der Woche schreibe ich mir sogar meine Wochenhighlights auf. Vielleicht ist das auch etwas für Dich?

  • Nächsten Tag vorbereiten

Dieser Punkt knüpft an den an, die To-Do-Liste für den nächsten Tag vorzubereiten. Ich überlege, welche Dinge ich für morgen vorbereiten bzw. zurechtlegen kann und plane grob den Tagesablauf. Dabei ist es wichtig, auch Zeiten für Unvorhergesehenes einzuplanen, damit man nicht in Stress kommt, wenn etwas nicht so klappt wie erhofft.