Jede:r von uns hat schon mal gehört, dass „etwas auf den Magen schlägt“ oder wir merken, dass wir vor Stress Kopfschmerzen bekommen und bei Aufregung schlägt unser Herz schneller und wir schwitzen vermehrt. Obwohl wir alle diese körperlichen Phänomene kennen, ist es für viele Menschen schwer nachvollziehbar, dass ihre körperlichen Leiden auch eine seelische Ursache haben können.
Mit dem Zusammenspiel von Psyche und Körper beschäftigt sich die sogn. Psychosomatik (Psyche = Geist, Soma = Körper). Man versteht darunter die Lehre der Krankheiten, die sich körperlich äußern und dabei teilweise oder ganz psychisch verursacht werden.
Je nachdem, welche Statistik man zur Hand nimmt, werden bei 20-25% aller Patienten keine körperliche Ursache für deren Beschwerden durch ihre Hausärzte gefunden. Das Problem hierbei ist:
Wenn wir Schmerzen oder andere körperliche Symptome haben, gehen wir natürlich erstmal zu unserem Arzt, damit er die Ursache und Symptome bekämpft. Wenn diese:r allerdings keine Ursache findet, können nur die Symptome behandelt werden, aber das Problem an sich bleibt bestehen. Patient:innen haben dadurch oft einen jahrelangen Leidensweg mit unzähligen Besuchen bei verschiedenen Fachärzt:innen, bis sie sich in eine psychotherapeutische oder psychologische Behandlung geben.
Die häufigsten Beschwerden, für welche keine körperliche Ursache gefunden werden kann, sind übrigens auch diejenigen, weswegen die Deutschen am häufigsten einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen: Kopf-, Brust-, Bauch- und Rückenschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Atemnot und Schlafstörungen. Daher ist es ratsam, bei länger anhaltenden Symptomen oder wenn keine körperliche Ursache gefunden werden kann, psychologische bzw. psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Generell kannst du auch begleitend zu einer medizinischen Behandlung viel für dich tun:
- Gesunde Ernährung. Die Seele „darf“ aber auch hin und wieder essen.
- Ausreichend Bewegung an der frischen Luft
- Stressreduktion
- Sport
- Freude und viel Lachen im Alltag
Eine zuversichtliche und gesunde Lebensweise trägt nachweislich zur Stärkung unseres Immnsystems bei. Wir werden nicht nur seltener krank, wir genesen auch schneller und unsere Organe arbeiten effizienter.
Das Zusammenspiel von Psyche und Körper funktioniert übrigens auch in die andere Richtung. So können körperliche Erkrankungen, zB. Tumor- oder Schilddrüsenerkrankungen, depressive Symptome hervorrufen und Herzerkrankungen gehen häufig mit der Entwicklung von Ängsten einher.