Depressionen: Resilienz und was wir für sie tun können

Unter Resilienz versteht man die individuell ausgeprägte Fähigkeit, krisenhafte Lebensereignisse (Krankheit, Trauma, Jobverlust, Stress, etc.) durch Rückgriff auf eigene Ressourcen zu bewältigen. Es ist sozusagen die Widerstandsfähigkeit unserer Psyche.

Wie entsteht Resilienz?

Vereinfacht ausgedrückt entsteht Resilienz durch die Lernfähigkeit unserer Psyche. Kleinere Krisen, führen zu einem Lernprozess, sodass eine gleiche Situation beim nächsten Mal weniger „schlimm“ empfunden wird. Wir haben nämlich beim ersten Mal gelernt, was auf uns zu kommt und wie wir mit Situation X umgehen müssen. Diese „kleineren Krisen“ sind ganz normaler und wichtiger Bestandteil unseres Lebens.

Wieso ist sie individuell ausgeprägt?

Menschen sind unterschiedlich. Wir wachsen alle unter unseren ganz individuellen Umständen auf, machen dabei individuelle Erfahrungen und entwickeln dabei unsere ganz eigenen Ressourcen.

Ress… was? Ressourcen?

Unter Ressourcen versteht man in der Psychologie die einer Person zur Verfügung stehenden äußeren und inneren „Hilfsmittel“, um schwierige Situationen zu bewältigen. Dazu zählen zum Beispiel: Interessen, Hobbies, Unterstützung durch Familie und Freunde, Gesundheit, finanzielle Sicherheit, (positive) Erinnerung, Humor, Kreativität, Naturerleben, Partnerschaft, Beruf, etc. Quasi alles, das uns Sicherheit vermittelt und uns Kraft und Zuversicht schenkt.

Warum halte ich mehr oder weniger aus, als eine andere Person?

Stellen wir uns Resilienz als Fassungsvermögen eines Gefäßes vor. Die Größe des Gefäßes hängt von den vorhandenen Ressourcen einer jeden Person ab. Dadurch hat Person X ein größeres Fassungsvermögen als Person Y.

Stellen wir uns nun Belastungen wie z.B: Stress oder Krankheit als eine Flüssigkeit vor, die in die Gefäße fließt. Durch die unterschiedliche Größe der Gefäße läuft das Gefäß von Person Y schneller über als das von Person X. Völlig egal, dass in beide Gefäße die gleiche Menge fließt.

Wie kann ich meine Resilienz stärken?

Wie eben beschrieben hängt die Resilienz zum einen von unseren persönlichen Erfahrungen seit frühster Kindheit und zum anderen von unseren individuellen Ressourcen ab. Unsere früheren Erfahrungen können wir nicht ändern. Anders sieht es bei den Ressourcen aus.

„Ressourcen stäken“ ist ein großes Feld, welchem ich künftig weitere Blogbeiträge widmen werde.

Für de Anfang kannst du dir einen Überblick verschaffen, welche Ressourcen dir zur Verfügung stehen. Bestimmt hast du schon eine intuitive Ahnung davon. Nehme dir Stift und Zettel zur Hand und beantworte dir folgende Fragen:

  • Was gibt mir Kraft? Welche Aktivitäten tun mir gut?
  • An welche Menschen wende ich mich, wenn es mir nicht gut geht? Mit wem verbringe ich generell gerne Zeit?
  • Besuche ich bestimmte Orte, wenn es mir nicht gut geht (z.B. Wald oder Sportplatz)?
  • Aus welchen Krisen bin ich gestärkt hervor gegangen?
  • Schaue ich bestimme Filme, lese Bücher oder höre bestimmte Musik, wenn es mir nicht gut geht?
  • Was kann ich gut?
  • Was sind meine Stärken?
  • Welche Erinnerungen geben mir ein gutes Gefühl?

All die Fragen bzw. Antworten geben dir einen Überblick über deine individuellen Ressourcen. Diese gilt es (wieder) zu entdecken und zu fördern.

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